Sindia Boldt fotografiert, weil sie Gefühle und Erinnerungen in die Ewigkeit einschreinen will. Die in Oberbayern lebende Fotografin ist (Lebens-)Romantikerin, Mutter und Ehefrau, glaubt an die Bildsprache und hat eine ihrer größten Leidenschaften zum Beruf gemacht. Wir durften Sindia unsere Fragen stellen und euch ihre Antworten, zusammen mit ihren bezaubernden Fotos, vorstellen.
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Inhalt des Beitrags
1. Hallo liebe Sindia! Kannst du uns erzählen, wie du zur Fotografie gekommen bist?
Ich war ein sehr stilles Kind und habe immer schon viel gemalt und später auch fotografiert. In meinem Studium zur Medienwirtin habe ich dann viele Medienfomen ausprobiert und mein Herz an die analoge Fotografie verloren. Diese Magie, wenn man einen Moment einfängt und dieser dann auf dem Papier sichtbar wird – unbezahlbar! Nach einigen Jahren in Werbeagenturen und einer Konzern-Karriere als Projektleiterin in der App-Entwicklung bin ich dann irgendwann wieder auf meine große Leidenschaft aufgesprungen und habe mich als Hochzeitsfotografin selbstständig gemacht.
2. Was ist in deiner Kameratasche?
Darin befindet sich von Jahr zu Jahr weniger! Ich nutze eine Canon 5D MIV (sowie 2 5D MII als Backups), eine analoge Kamera und einige Festbrennweiten (50mm / 85mm / 100mm). Alle Zoom-Objektive, Blitze und weiteres Equipment verstaubt, ist aber für Notfälle an Bord.
Ich habe meinen Stil mittlerweile gefunden und bin der Meinung für gute Bilder braucht es nicht viel technischen Schnickschnack, sondern ein gutes Gespür für Ästhetik, Licht, Menschen und Momente.
3. Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mein Stil ist zeitlos elegant, unterliegt keinen Trends und Moden und garantiert meinen Brautpaaren ein Leben lang Freude an Ihren Bildern. Ich lasse mich von alten Meistern aus der Malerei inspirieren (Monet, Rembrandt) und verzichte auf wilde Experimente. Meine Fotos sind hell und natürlich und ich liebe elegante Hochzeiten in historischen Gebäuden, Schlössern, Villen und Orangerien. Egal ob diese in Deutschland, Italien oder Südafrika zu finden sind.
4. Wie bereitest du dich auf den großen Tag mit den zukünftigen Brautpaaren vor?
Meine Brautpaare lerne ich über die Zeit von der Buchung bis zur Hochzeit sehr gut kennen. Das ist für mich die wichtigste Vorbereitung. Wen habe ich da vor der Kamera, wie sind die Familienbeziehungen, auf was legt mein Brautpaar besonderen Wert? Deshalb ist in meinem Hochzeitspaket auch ein Engagement-Shooting inkludiert. So können wir uns gut aufeinander einstimmen und das Paar vertraut mir zu 100%. Diese Nähe ermöglicht es mir Bilder zu gestalten, die wirklich emotionalen Wert für meine Brautpaare haben und nicht nur „hübsch“ aussehen.
5. Das Shooting deiner Träume wäre …
… in einem französischen Chateau mit allen meinen Lieben. Wir würden Champagner trinken, uns fein herausputzen, 3 Tage lang miteinander essen, lachen und das Leben feiern. Ich würde mit meiner Kamera wunderbare Momente des Glücks, der Nähe und des Lebens festhalten und so die Zeit für einen Moment still stehen lassen.
6. Gibt es ein (bekanntes) Foto, das dich mehr als andere berührt? Warum?
Es gibt ein Portrait meiner Oma, das sie vor über 50 Jahren in einem Fotostudio hat anfertigen lassen. Mit einem Pelzkragen, den sie von Ihrer damaligen Arbeitgeberin ausleihen durfte. Das Portrait hat sie ein Vermögen gekostet und sie hat es nur für sich gemacht. Einfach so. Ohne Anlass. Es strahlt so viel Würde und Schönheit aus! Leider mussten wir das Portrait wegen eines tragischen Vorfalls in der Wohnung meiner Oma zurücklassen und mir bleibt nur ein unscharfes Foto aus den 80er Jahren, das das Portrait an der Schlafzimmerwand zeigt.
7. Ein Tipp für junge Fotografen – Wie fängt man am besten an?
In dem man anfängt. Ich bin mittlerweile Mitte 30, habe viel erlebt und wäre nicht da wo ich heute bin, wenn ich nicht so viele Erfahrungen gemacht hätte. Ich glaube viele junge Kollegen haben den Anspruch in 1-2 Jahren das zu erreichen, wofür andere 10 oder 20 Jahre gearbeitet haben. Mir fehlt selbst auch oft die Geduld. Ich wünschte alles ginge schneller oder manch schlechte Erfahrung wäre mir erspart geblieben. In solchen Momenten erdet mich oft mein Mann oder meine kleine Tochter.
8. Was ist das Lustigste was dir bei einer Hochzeitsdoku passiert ist?
Generell werde ich sehr oft für eine Freundin der Braut gehalten. Das finde ich sehr lustig, fasse es aber auch als Kompliment auf. Offensichtlich wirke ich sehr vertraut und gar nicht wie ein Fotograf. Das freut mich immer.
9. Du bist nicht nur Fotografin – sondern auch…
Ehefrau, Mama, Bücherwurm, fernwehgeplagt, kochbegeistert und sonnenhungrig.
10. Was ist dein Lieblingslied im Augenblick?
Jedes Lied das meine kleine Tochter in der Badewanne, von der Rückbank im Auto oder beim Aufwachen in Ihrem Bettchen singt.
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